Als kleinste Eule Europas fasziniert mich der Sperlingskauz seit langem. Schon vor 2 Jahren konnte ich meinen ersten Sperlingskauz finden und fotografieren. Damals beobachtete ich ihn in 2 Gebieten, was sich jedoch nur als kurzes Projekt herausstellte - Jegliche Suche nach den Bruthöhlen blieb erfolglos.
In diesem Frühjahr konnte ich zusammen mit Matthias (www.matthiashuether.com) insgesamt 4-5 verschiedene Reviere während der Balzzeit ausfindig machen. Nach vielen Tagen des Suchens nach den Käuzen und möglichen Höhlen, stieß Matthias in einem neuen Gebiet auf ein Pärchen. Bei diesem Pärchen konnten wir die Balz hautnah miterleben. Anfangs hielten sich die Beiden noch in einem größeren Umfeld auf, sodass wir beschlossen, das gesamte Waldgebiet nach Buntspechthöhlen abzusuchen. Insgesamt konnten wir rund 10 verschiedene Höhlen, zumeist in Fichten, Kiefern und Buchen finden.
Als wir wieder einen Tag im Revier verbrachten, stellte sich dieser Tag als Schlüssel für die weiteren Beobachtungen heraus: Nach anfänglichen Schwierigkeiten bei der Suche der Sperlingskäuze, konnten wir sie hoch oben im Geäst finden. Wir folgten ihnen und wurden nach einigen Stunden Zeuge der ersten Höhlenbegutachtung des Männchens.
Nach Aufforderung dessen in Richtung Weibchen, flog dieses auch in die Höhle und fing sogleich damit an, die Höhle von Federresten zu säubern.
Über die nächsten Tage versuchten wir, so viel Zeit wie möglich in dem Fichtenwald zu verbringen. Nach und nach war uns bewusst, dass sich das Paar wohl für diese Höhle als Brutstätte entschied. Immer wieder konnten wir Paarungen in Höhlennähe beobachten, welche sich leider oft auf höheren Ästen oder verdeckt von Fichtenästen abspielten. Mit voranschreitender Dauer konnten wir auch regelmäßig Beuteübergaben und den Beuteeintrag in die Höhle beobachten.
Unzählige Stunden verbrachten wir nun mit den Sperlingskäuzen und fanden das Pärchen oft schon bei Sonnenaufgang in Höhlennähe auf. Dort fand die Beuteübergabe des Männchens an das Weibchen statt. Dieses verweilt dann oft 20 bis 30 Minuten auf einem Ast in mittlerer Höhe, um die Beute zu fressen, sich zu strecken und sich zu putzen.
Daraufhin fliegt es wieder zurück in die Höhle - ab und zu auch mit einem Teil der Beute. Das Männchen beobachtet seine Partnerin und fliegt nach einer Weile wieder etwa 200 m entfernt vom Brutbaum in das Jagdgebiet, um neue Mäuse oder Kleinvögel zu erbeuten.
Dieses Prozedere spielt sich etwa 5 - 6 Mal am Tag ab und verläuft meist zurückhaltend mit wenigen Lautäußerungen. Wir beschlossen, die Brut weiterzuverfolgen und steckten nun fast jede freie Minute in das Projekt.
Da die Anzahl der Fotos den Rahmen eines Artikels deutlich sprengen würde, habe ich mich dazu entschieden, die Brutphase in 3 Teile zu unterteilen. In den folgenden Blogartikeln findest du die Fortsetzung dazu.
Ich hoffe, dir hat die erste Serie gefallen :)
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